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Absinth
Das ursprüngliche Rezept für Absinth ist auf das mittlere bis späte 18. Jahrhundert zurückzuführen, wer ihn entdeckt, kann man heute nicht mehr genau sagen, da es verschiedene Quellen und diverse Geschichten gibt, welche sich um die grüne Fee ranken.
Eine Variante und die vermutlich Populärste ist, dass der französische Arzt Dr. Pierre Ordinaire, welcher aus politischen Gründen in das preußische Fürstentum floh, den Absinth als Arznei für einige seiner Patienten kreiert hatte.
Eine gesicherte Quelle ist aber, dass ein Militärangehöriger im Jahr 1797 das Rezept von der Familie Henriod erwarb und mit seinem Sohn und Schwiegersohn gemeinsam eine Absinthbrennerei gründete. Sein Schwiegersohn war Henri Louis Pernod, dessen Namen heute für seine zahlreichen Spirituosen weltbekannt ist. Henri Louis erweiterte dann die Produktion der Brennerei und eröffnete schnell weitere Standorte, so war der Absinth schnell in Allermunde, nicht nur in Frankreich, denn mittlerweile hatte er ganz Europa erobert.
Ende des 19. Jahrhunderts war der Absinth dann bekannt als Getränk der Künstler und Literaten, eine der vermutlich bekanntesten Geschichten, welche in Verbindung mit Absinth steht, handelt vom Künstler Vincent Van Gogh, dieser soll ich aufgrund von dem Kultgetränk sein Ohr selbst abgeschnitten haben.
Anfang des 20. Jahrhunderts spitzte sich die Lage zu, es geschah sogar ein Mord von jemandem, der unter Einfluss von Absinth stand. Von den Absinth Gegnern wurde das auf den Thujongehalt geschoben. Thujon ist Bestandteil des ätherischen Öls, welches auf Wermut gewonnen wird. Durch diese Debatte wurde dann im Großteil von Europa und in den USA die Herstellung und der Verkauf von Absinth verboten.
Ende des 20. Jahrhunderts fanden Wissenschaftler heraus, dass der ausgelöste Wahnsinn und die Verrücktigkeiten vermutlich von der schlechten Qualität und Fehlern bei der Destillation kamen.
Heutzutage wird der Absinth unter modernen Verfahrensweisen hergestellt und ist deshalb völlig unbedenklich. Regulär hat die Spirituose einen Alkoholgehalt zwischen 45 Volumenprozent und 89 Volumenprozent. Hergestellt wird er aus verschiedenen Kräutern, wie zum Beispiel Wermut, Fenchel, Anis und Angelika.
In der Regel trinkt man einen Absinth nicht pur, es gibt einige Trinkweisen, die sich etabliert haben. Bei der Schweizer Trinkweise werden 2 cl bis 4 cl Absinth mit kaltem Wasser vermischt.
Das Feuerritual ist auf die tschechische Trinkweise zurückzuführen, hierbei werden ein bis zwei Würfelzucker auf einen Absinthlöffel gelegt und anschließend in der Spirituose getränkt. Dann wird es entzündet, sobald der Zucker karamellisiert ist, wird das Feuer gelöscht und der Zucker wird zusammen mit Eiswasser in den Schnaps gegeben.
Bei der dritten, der Französischen Trinkweise werden ebenfalls ein bis zwei Zuckerwürfel auf einen Absinthlöffel gegeben, dann wir der Zucker mit Eiswasser begossen, solange bis er sich auflöst, das Zuckerwasser läuft dabei direkt in das Glas.
Absinth, auch genannt die grüne Fee ist vielleicht nicht für jeden etwas, aber auf jeden Fall ist es einen Versuch wert, denn richtig getrunken ist es ein echter Genuss, außerdem brauchen Sie sich keine Sorgen machen, dass Sie sich auf einmal ein Ohr abschneiden, denn der moderne Absinth ist vollkommen unbedenklich.
